Fazit nach einer Woche: Die Arbeit im Krankenhaus in Valencia ist sehr abwechslungsreich, jeden Tag aufs neue spannend und es bleibt eine Herausforderung, in dem bunten Potpourri an Erkrankungen und Symptomen die Patienten herauszufischen, denen es so schlecht geht, dass sie stationär bleiben müssen oder sogar in ein anderes Krankenhaus verlegt werden müssen.
Denn die Behandlungsmöglichkeiten sind hier sehr eingeschränkt, Bluttransfusionen z.B. sind nur nach längerer Planung möglich, da die Blutkonserven aus Cagayan de Oro bestellt werden müssen, das liegt 3-4 Busstunden weiter nördlich. Ein Patient mi einer akuten Blutung muss deshalb in eines der größeren Krankenhäuser, z.B. nach Malaybalay, welche eine Lizenz zur Aufbewahrung von eigenen Blutkonserven besitzen, verlegt werden.
Auch die Diabetesbehandlung gestaltet sich hier deutlich anders. Insulin steht kaum zur Verfügung und wenn dann nur in fixen Mischungsverhältnissen, sodass eine Insulineinstellung deutlich erschwert und praktisch kaum durchgeführt wird.
Ich hatte diese Woche viele, häufig junge Patienten zum Follow-up der Behandlung von Krampfleiden. Ursache war bei den allermeisten eine Schistosomiasis, eine Infektion mit Würmern, die auch das Gehirn befallen können. So etwas kommt in Deutschland einfach nicht vor, ist hier jedoch relativ häufig, da diese Parasiten im Süßwasser der Reisfelder leben und so insbesondere die ärmere, in ländlichen Gebieten lebende Bevölkerung hiervon betroffen ist.
Was mich auch sehr erschreckte, ist der nicht geringe Anteil an jungen Patienten, das heißt im Alter von bereits Anfang 20 bis 40 Jahren, die an einer Herzschwäche leiden und eine dauerhafte medikamentöse Therapie bedürfen. Ursache ist meist eine rheumatische Herzerkrankung, diese kann nach bakteriellen Infekten, z.B. einer Mandelentzündung, auftreten, welche nicht antibiotisch behandelt wurde.
Es hat sich die letzten Tage also genug Stoff angesammelt, den ich jetzt am Wochenende unbedingt nochmal nachlesen muss. So wird es auch im etwas Abseits gelegenen Valencia bestimmt nicht langweilig.
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