Heute war bis jetzt einer der spannendsten und vielseitigsten Tage. Ich habe heute gleich Vormittags mehrere Patienten stationär aufnehmen müssen, obwohl wir versuchen, wenn es geht eine ambulante Behandlung durchzuführen. Aber eine alte Dame mit Herzschwäche konnte sich kaum noch auf den Beinen halten und eine 17-jährige Patienten, im dritten Monat schwanger, mit doch recht ausgeprägter Luftnot bei Asthma konnten wir so auch auf keinen Fall nach Hause lassen. Mit einfachen Mitteln, wie Inhalation, kann man ihr schnell und sehr gut helfen. Die Dauertherapie von Asthma ist dann wieder eine andere Sache, denn uns stehen hier keine inhalativen Glukokortikoide zur Verfügung - Sprays, die eine eigentlich unverzichtbare Basistherapie in der Asthmabehandlung darstellen.
Eine Mutter kam mit diesem 3 Monate alten Baby zu mir, da es seit ein paar Tagen an Husten litt. Ich dachte, bei der Größe sei das Kind gerade erst zur Welt gekommen, selbst hierfür wäre es schon deutlich zu klein gewesen. Es wiegt keine 2 kg, ist schrecklich unterernährt und wir versuchen es jetzt, auf unserer Kinderstation wieder aufzupäppeln.
Diese Hautveränderungen bestehen seit etwa fünf Monaten. Da mir auch nach längerem Rätseln nicht klar war, worum es sich hierbei handeln könnte, schickte ich den Patienten zu einem Hautarzt weiter. Er kam mit der Diagnose Lepra zurück. Jetzt wird er mit den nötigen Untersuchungsergebnissen an ein spezielles staatliches Programm zur weiteren Behandlung angebunden.
Leider sieht man hier vergleichsweise viele behinderte Kinder, oft nach Hirnhautentzündungen, die man vielleicht hätte behandeln können. Aber wenn der nächste Arzt weit weg ist und der Transport viel Geld kostet, geht man erst dann ins Krankenhaus, wenn es anders nicht mehr möglich ist.
Ein Mann mittleren Alters kam wegen Schmerzen in den Beinen heute in die Sprechstunde. Dies konnte ich gut nachvollziehen, denn aufgrund von Poliomyelitis in der Kindheit hatte er ganz verbogene und verkürzte Beine. Diese Krankheit existiert in Industrieländern so gut wie nicht mehr, da eine Impfung im Kindesalter Standard ist. Auf den Philippinen eigentlich auch, es gibt staatliche kostenlose Impfkampagnen, die jedoch leider nicht von allen Patienten wahrgenommen werden, bzw. manchmal fehlt einfach der Zugang zu derartigen Programmen und auch das Verständnis für die Sinnhaftigkeit dieser Maßnahme. Deshalb sind die sogenannten "Rolling Clinics" so wichtig, wo versucht wird, Menschen in entlegeneren Gebieten einen Zugang zu medizinischer Basisversorgung zu gewährleisten und auch immer ein Teaching zu Gesundheitsthemen wie z.B. Impfungen und Hygiene gehalten wird.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen