Montag, 25. Mai 2015

Heute war unglaublich viel los in der Ambulanz, alle Wartebereiche voll und eine lange Schlange vor der Wage und der Schwester mit dem Blutdruckmessgerät. Gewicht und Blutdruck, manchmal Temperatur sowie das Alter der Patienten werden bereits mit dem aktuellen Konsultationsdatum in die Patientenkarten eingetragen, in denen wir dann unsere Befunde, Diagnose und Therapie notieren.
Unser philippinischer Kollege - Dr. Uy - der fest im Krankenhaus angestellt ist, ist leider seit Mitte letzter Woche beurlaubt, sodass wir den Ansturm an Patienten aktuell zu zweit bewältigen müssen. Zum Glück geht alles schon etwas schneller als letzte Woche.

Kleine Erfolge:


 Das war letzte Woche,

das heute nach ein paar Tagen Behandlung. Zugegeben, es braucht noch etwas Zeit, aber es geht schonmal in die richtige Richtung. Die Patientin und ich waren sehr zufrieden.
Doch leider sind momentan auch wichtige Hautcremes einfach 'out of stock'...

Zudem sind viele Arzneimittel, die wir in Deutschland routinemäßig und nach den neusten Leitlinien verwenden, einfach viel zu teuer, als dass man sie hier einsetzen könnte. So behilft man sich mit älteren Therapeutika, die jedoch meist gar nicht so schlecht sind.
Doch manchmal staune ich schon sehr über gängige Therapien hier.


Das Mädchen ist ein Jahr alt und erhält seit einigen Monaten eine hochdosierte Therapie mit Phenobarbital aufgrund von Krampfanfällen. Sie ist in ihrer Entwicklung völlig normal und die Mutter hatte die Tabletten schon vor einer Weile abgesetzt, weil ihr Kind immer so schläfrig und appetitlos war.
Wundert mich nicht wirklich, denn Phenobarbital ist ein starkes Schlafmittel, was jedoch heute noch routinemäßig als Antiepileptikum in Dritte-Welt-Ländern eingesetzt wird. Es hilft auch sehr gut, hat jedoch ein hohes Spektrum an Nebenwirkungen und war in diesem Fall doch etwas überdosiert.
Bei Anfallsfreiheit haben wir uns deshalb erstmal gegen eine weitere Therapie entschieden. Die Mutter hat einen vorgefertigten Zettel mitbekommen, worin sie auftretende Krampfanfälle mit Dauer und Art der Symptome eintragen kann. In einem Monat kommt sie dann wieder mit ihrer Kleinen und wir schauen, ob sie überhaupt noch eine antiepileptische Therapie benötigt.

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